Aufhören! Aufhören! Aufhören!

Stoppt endlich die Detmolder Kettensägenorgie!

Nachdem vor zwei Jahren die Detmolder Baumschutzsatzung aufgehoben wurde, können wir nun erleben zu was das führt: In einer beispiellosen Kettensägenorgie, auf privaten und nicht-privaten Grundstücken im Detmolder Stadtgebiet, sind seitdem tausende „gesunde“ und weniger „gesunde“ Bäume gefällt worden. Während sich ein Grundstückseigentümer früher zweimal überlegte, ob er einen Antrag auf Baumfällung stellt, auch wenn den meisten Anträgen stattgegeben wurde, bestellt er heute einfach eine Truppe, meist uniformierter, Männer und lässt seiner Abneigung gegen alles Grüne freien Lauf.

Nachdem ich mit Grausen und Zorn in den letzten zwei Jahren schon die zahlreichen Rodungen im restlichen Detmolder Stadtgebiet beobachten musste, ist in diesen Tagen ein großer Teil des Baumbestandes in meinem unmittelbaren Wohnumfeld vernichtet worden. Vor drei Jahren zog ich bewusst in diese Wohngegend, WEIL sie wie eine, auch in Detmold zunehmend seltenere, Parklandschaft anmutete. Jetzt gehen mir nach und nach die Gründe, für einen Verbleib an diesem Ort, aus. Weitere Fällungen sind zu befürchten.

Es heißt immer wieder, man solle dem Hass keine Chance geben. Eine gute und richtige Maxime. Dem eigentümelnden Hass auf alles Grüne, Unpraktische, Unbegradigte, Ungepflasterte und Ungezähmte dagegen hat man in Detmold, mit der Abschaffung der Baumschutzsatzung, Tür und Tor geöffnet. Wahrscheinlich freut sich die Holzhackschnitzel- und Baumfällerlobby. Sie dürften Hochkonjunktur haben. Es sei hier nur nebenbei angemerkt, dass das Heizen mit Holz und Holzpellets nur in ganz beschränktem Maße, und zwar in der Form von Abfallholz (aus der Möbelindustrie etc.), als Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz geeignet ist: www.youtube.com/watch?v=-5uzGtrgbXE (Schon seit Jahren werden dem Pellet- und Holzheizwahn nämlich nicht nur unsere wenig ursprünglichen „Wälder“ geopfert, sondern vor allem, stark zunehmend, die noch viel ursprünglicheren Wälder in Bulgarien, Russland und andern Ländern, denen wir gerne minderdemokratische Strukturen attestieren.)

Zurück nach Detmold. Für viele Menschen ist die Baumvernichtung eine psychische Belastung. Ich habe alte Menschen weinen sehen, denen ihr letzter Ausblick auf Leben, außerhalb ihrer vier Wände, genommen wurde. Bäume, gerade auch in der Stadt sind Leben! Eine Binsenweisheit, eine Tautologie geradezu. Aber offenbar den phantasielosen Propheten der Nützlichkeit und allen Arten von Phytoparanoikern, die in Lippe ganz offen sichtbar immer mehr die Oberhand gewinnen, das entscheidende Quantum Leben zu viel.

Um eine genauere Vorstellung der Anzahl gefällter Bäume zu erhalten, möchte ich alle Leser dieser Zeilen ermuntern, Beispiele mit genauer Ortsangabe und dem Zeitpunkt der Fällung, gerne auch mit vorher/nachher Fotos, an mail@republiklippe.de zu  schicken. Ich möchte dazu aufrufen, der schändlichen und hemmungslosen Baumvernichtung in Detmold entgenzutreten und ihr Einhalt zu gebieten, möglichst alle Fälle zu dokumentieren und an zentraler Stelle sichtbar zu machen.


Lemgoer Straße in Klüt – Offenbar hört und sieht der Eigentümer dieses Grundstücks, statt Bäumen und Büschen, lieber den Verkehr auf der B238

 

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