Des-Informationskampagne des WLV, Kreisverband Lippe
Des-Informationskampagne des WLV, Kreisverband Lippe

Die „konventionellen“ Landwirte fordern seit letztem Jahr lautstark: „redet mit uns“. Das tun wir doch als Menschen, denen Klimaschutz, und viel konkreter der Erhalt unserer LebensGRUNDLAGEN, wichtig ist, gerne. Mit den Öko-Bauern reden wir schon seit Jahrzehnten, denn viele von Ihnen waren von Anfang an treibende Kraft der „Umweltbewegung“ und nicht irgendwelche „Spinner“ aus „Kuschelkiezen“ in den Großstädten.

Doch kann man davon ausgehen, dass jeder Öko-Bauer nur den Kopf über die neue Rüben-Kampagne der lippischen Bauern schüttelt. Die Kampagne ist nämlich nicht nur so einfältig wie unplausibel, sondern ihre Aussage ist schlicht irreführend, in ihrer Kernaussage falsch und in ihrer Organisiertheit eine glatte Lüge! Man könnte die gleiche Kampagne auch mit anderen Feldfrüchten durchexerzieren, es käme mehr oder weniger das Gleiche heraus. Zwar stimmt die Aussage in Bezug auf die unmittelbare Wachstumsphase einer Rübe (im Vergleich zu einem Baum) – mehr oder weniger – doch sobald sie verarbeitet wird stimmt das alles nicht mehr.

Genau wie es nicht stimmt, dass das Verbrennen von Holz zum Klimaschutz beiträgt. Es ist im besten Fall „Klima-neutral“, aber wirklich nur im besten Fall… Und der tritt nur ein wenn das Ganze in sehr begrenztem Maß betrieben wird. Holz ist dann gelebter Klimaschutz, wenn es zum Bauen und Herstellen von Möbeln und dergleichen benutzt wird.

Ein Bücherregal aus Spanplatten oder Brettern ist deutlich Klima schützender, als eine Rübe – so lange das Holz möglichst lange nicht verbrannt wird oder vermodert. Vermutlich hat man sich den Bullshit mit den Rüben beim Mais abgeguckt. Jedenfalls fühlte sich im letzten Jahr, schon vor Beginn der Lippischen Rüben-Desinformations-Kampagne, der Bayrische Rundfunk beim Thema Mais gewissermaßen zu einer Gegendarstellung veranlasst. Sie hatte den unmissverständlichen Titel: „Nein, Mais ist nicht besser für‘s Klima als Bäume“!

www.br.de/nachrichten/wissen/nein-mais-ist-nicht-besser-fuers-klima-als-baeume,RVim28U

Das ficht aber offenbar nicht DIE „konventionellen“ Bauern an, denen die Wahrheit eher Wurscht ist. Unverdrossen stellen sie also weiterhin die Schilder mit der Desinformation auf die Felder. Doch Klimaschutz findet auf dem Acker nur dann statt, wenn die Böden in ihrer Substanz verbessert und vermehrt werden. Von Kunstdünger und Pestiziden, die beim Rübenanbau zum Einsatz kommen, ist erst gar nicht die Rede. Diese verschlechtern die Klimabilanz nämlich noch zusätzlich, von den Auswirkungen auf Gewässer, Insekten, Amphibien etc. ganz zu schweigen.

Mit den Landwirten reden wir gerne. Doch wer redet schon gerne mit organisierten Lügnern – oder lügenden Organisationen?