Das beliebteste Talkshowformat ist jenes, wo sich zwei oder mehr öffentliche Persönlichkeiten, analog zum vermeintlichen politischen Parteienproporz, ihre MEINUNGEN um die Ohren hauen.

Nehmen wir einen konkreten Fall: Ein bekannter Klimaforscher bestätigt die Diagnose, dass der Planet einen menschengemachten Klimawandel aufweist, dass sofortige Maßnahmen zum Gegensteuern ergriffen werden müssen und die Diagnose auf Fakten beruht, da die überwältigende Menge der Daten dafür spricht, und vor allem auch die überwältigende Mehrheit der Klimaforscher. Der  ihm gegenüber sitzende, weniger bekannte, aber dafür umso radikalere Klimaforscher erklärt die Diagnose für Unfug, und empfiehlt, beim immer schon ganz natürlich auftretenden Klimawandel, Geo-Engineering und ansonsten, dass der Schornstein und der Auspuff nur ordentlich weiter rauchen sollen, und dass die Masse der Klimaforscher Büttel der Mächtigen ist, die an der „Klimalüge“ verdienen wollen.

Da Debatten-Talkshows davon leben, dass eine Meinung gegen eine andere gesetzt wird, sieht es dann so aus, als sei das ganze so eine 50/50-Abwägung. Und welche dieser vermeintlich gleich plausiblen Meinungen würden Sie vertreten? Sind Sie vielleicht auch „Experten-Skeptiker“, oder glauben gar nicht so recht an das, was sie nicht sehen können?

Nun gut, wie skeptisch stünden Sie der Wissenschaft in folgendem Fall gegenüber? Sie gehen zum Arzt, weil es in Ihrer Lunge rasselt. Der Arzt stellt die Diagnose „Lungenkrebs im mittleren Stadium“, aber noch keine Metastasen. Eine sofortige orthodoxe Behandlung, mit Chemotherapie und dergleichen hat gute Aussichten Ihr Leben zu retten. Begleitend empfiehlt er eine rigorose Umstellung Ihres Lebenswandels und vor allem das Rauchen aufzugeben.

Sie – – sind skeptisch. Ärzten trauen Sie sowieso nicht über den Weg und leiden können Sie sie auch nicht. Die Scharlatane sind doch nur darauf aus Ihrer Krankenkasse das Geld aus der Tasche zu ziehen. Sie gehen zu acht weiteren Ärzten, sicher ist sicher. Alle stellen die gleiche Diagnose wie der erste Arzt. Der Zehnte endlich gibt Entwarnung. Sie sind kerngesund! Und Rauchen ist das Beste was Sie für Körper und Seele tun können, es macht Ihnen doch Spaß, sorgt für anregende Gesellschaft und ist schließlich die Würze des Lebens…

Nun sind Sie dran. 9:1 stehen die Diagnosen FÜR Krebs und eine entsprechende Therapie. Wie würden Sie entscheiden? Mehr als 9:1 der Klimaforscher weltweit sprechen sich FÜR die Diagnose „anthropogener Klimawandel“ aus. Alles gekaufte Lügner?

 

www.klimaretter.info/forschung/nachricht/21052-klimawandel-97-prozent-studie-bestaetigt

https://en.wikipedia.org/wiki/Surveys_of_scientists’_views_on_climate_change

Stoppt endlich die Detmolder Kettensägenorgie!

Nachdem vor zwei Jahren die Detmolder Baumschutzsatzung aufgehoben wurde, können wir nun erleben zu was das führt: In einer beispiellosen Kettensägenorgie, auf privaten und nicht-privaten Grundstücken im Detmolder Stadtgebiet, sind seitdem tausende „gesunde“ und weniger „gesunde“ Bäume gefällt worden. Während sich ein Grundstückseigentümer früher zweimal überlegte, ob er einen Antrag auf Baumfällung stellt, auch wenn den meisten Anträgen stattgegeben wurde, bestellt er heute einfach eine Truppe, meist uniformierter, Männer und lässt seiner Abneigung gegen alles Grüne freien Lauf.

Nachdem ich mit Grausen und Zorn in den letzten zwei Jahren schon die zahlreichen Rodungen im restlichen Detmolder Stadtgebiet beobachten musste, ist in diesen Tagen ein großer Teil des Baumbestandes in meinem unmittelbaren Wohnumfeld vernichtet worden. Vor drei Jahren zog ich bewusst in diese Wohngegend, WEIL sie wie eine, auch in Detmold zunehmend seltenere, Parklandschaft anmutete. Jetzt gehen mir nach und nach die Gründe, für einen Verbleib an diesem Ort, aus. Weitere Fällungen sind zu befürchten.

Es heißt immer wieder, man solle dem Hass keine Chance geben. Eine gute und richtige Maxime. Dem eigentümelnden Hass auf alles Grüne, Unpraktische, Unbegradigte, Ungepflasterte und Ungezähmte dagegen hat man in Detmold, mit der Abschaffung der Baumschutzsatzung, Tür und Tor geöffnet. Wahrscheinlich freut sich die Holzhackschnitzel- und Baumfällerlobby. Sie dürften Hochkonjunktur haben. Es sei hier nur nebenbei angemerkt, dass das Heizen mit Holz und Holzpellets nur in ganz beschränktem Maße, und zwar in der Form von Abfallholz (aus der Möbelindustrie etc.), als Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz geeignet ist: www.youtube.com/watch?v=-5uzGtrgbXE (Schon seit Jahren werden dem Pellet- und Holzheizwahn nämlich nicht nur unsere wenig ursprünglichen „Wälder“ geopfert, sondern vor allem, stark zunehmend, die noch viel ursprünglicheren Wälder in Bulgarien, Russland und andern Ländern, denen wir gerne minderdemokratische Strukturen attestieren.)

Zurück nach Detmold. Für viele Menschen ist die Baumvernichtung eine psychische Belastung. Ich habe alte Menschen weinen sehen, denen ihr letzter Ausblick auf Leben, außerhalb ihrer vier Wände, genommen wurde. Bäume, gerade auch in der Stadt sind Leben! Eine Binsenweisheit, eine Tautologie geradezu. Aber offenbar den phantasielosen Propheten der Nützlichkeit und allen Arten von Phytoparanoikern, die in Lippe ganz offen sichtbar immer mehr die Oberhand gewinnen, das entscheidende Quantum Leben zu viel.

Um eine genauere Vorstellung der Anzahl gefällter Bäume zu erhalten, möchte ich alle Leser dieser Zeilen ermuntern, Beispiele mit genauer Ortsangabe und dem Zeitpunkt der Fällung, gerne auch mit vorher/nachher Fotos, an mail@republiklippe.de zu  schicken. Ich möchte dazu aufrufen, der schändlichen und hemmungslosen Baumvernichtung in Detmold entgenzutreten und ihr Einhalt zu gebieten, möglichst alle Fälle zu dokumentieren und an zentraler Stelle sichtbar zu machen.


Lemgoer Straße in Klüt – Offenbar hört und sieht der Eigentümer dieses Grundstücks, statt Bäumen und Büschen, lieber den Verkehr auf der B238