Delmold “naturnah”: Lokalpolitik absurd

Mit schlechtem Beispiel voran: Ein großer Baum ist der Stadt Detmold keinen Parkplatz wert.

Zitat aus dem Artikel “Mehr Bäume, Radwege und Sicherheit“ der „Lippischen Landeszeitung“ (LZ) vom 29.11.2019:

„Wer seinen Garten naturnah gestaltet, soll außerdem eine Förderung von 500 Euro erhalten können.“

Dies ist der Wunsch der SPD, also der Ratsfraktion, die den Bürgermeister stellt und vor drei Jahren mitverantwortlich für die Abschaffung der Baumschutzsatzung zeichnete… Da muss man schon tief Luft holen, denn grotesker geht es kaum. Während zwischenzeitlich tausende GROßE Bäume, die für Vögel und andere Tiere so wichtige sind, im inneren und äußeren Stadtgebiet dem Sauberkeitsfimmel und dem Autowahn geopfert wurden, sollen die Häuslebesitzer nun dafür bezahlt werden, dass sie ihr Werk nicht mit einer Schotterwüste vollenden.

„Naturnah“ sollte die Stadt ersteinmal die Flächen gestalten, für die sie selbst verantwortlich ist, denn hier sind die meisten großen Bäume verschwunden. Eine wahre Kettensägenorgie fand auf den städtischen Flächen in den letzten Jahren statt, ob für Parkplätze (Hornsches Tor etc.) oder wegen der vermeintlichen „Gefahrenbäume“ –  einen Grund findet man immer, um das zu zerstören, was unsere Städte am dringendsten brauchen: kühlende, Leben spendende Bäume. Doch die stehen ja immer so wichtigen Klimaschutzprojekten im Wege, wie eben den Parkplätzen, Abbiegespuren oder winzigen „Rückhaltebecken“ – und natürlich der Sauberkeit ganz allgemein. Denn eins ist ja mal klar: Klimaschutz muss ordentlich sein!

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