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Hier unsere kritische Meinung zu Nachhaltigkeitsthemen in Lippe und darüber wie Nachhaltigkeit verhindert wird:

 

Betrifft: Klimapakt Lippe
Masterplan für den Klimaschutz: Kreis Lippe ist bundesweite Vorbildkommune“
www.klimapakt-lippe.de/2016/04/20/masterplan-fuer-den-klimaschutz-kreis-lippe-ist-bundesweite-vorbildkommune/

Das schaffen wir!
Die Quadratur des Kreise Lippe

Vorwort


Alle Bürger und Initiativen in Lippe, die sich mit viel Engagement für echte Nachhaltigkeit und somit für einen tiefgreifenden Wandel einsetzen, der wesentlich epochaler ausfallen muss, als der Mauerfall 1989, werden den „Klimapakt Lippe“ wohl begrüßen. Sie werden den Initiatoren aber nur dann zur Seite stehen, wenn ohne jeden Zweifel feststeht, dass diese Initiative nicht nur eine weitere teure (1Mio. Euro) Greenwashing-Kulisse und Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Sonntagsredner ist.
Sie werden die Initiatoren beim Wort nehmen und so lange mit ihnen kooperieren, wie sie unter Beweis stellen können, dass sie dicke Bretter bohren wollen und glaubhaft demonstrieren können, dass man nach vier Jahren, und 1 Million Euro vom Geld der deutschen Steuerzahler, den angestrebten Zielen tatsächlich deutlich näher gekommen ist. Die Ausgangslage gibt keinerlei Anlass anzunehmen, dass ausgerechnet der Kreis Lippe qualifiziert ist, ein Vorbild für ganz Deutschland in Sachen ehrlicher Nachhaltigkeit zu sein.
Die folgenden Ausführungen, in ihrer polemischen Ausdrücklichkeit, sollen allerdings nicht als Bremse, sondern als Ansporn für die offiziellen Akteure verstanden werden, die Bürger und Nachhaltigkeitsinitiativen in Lippe zu überraschen und eines Besseren zu belehren, dass wir tatsächlich gemeinsam einen Weg beschreiten können, der unseren Kindern, Enkeln und Urenkeln eine Zukunft gibt, obwohl der Weg bis heute immer noch in die entgegengesetzte Richtung beschritten wird.


Neues aus dem Wolkenkuckuckskreis Lippe

Connaisseure der humoristischen Vielfalt wissen zum Erhalt derselben auch immer wieder das Absurde und Groteske zu schätzen, vor allem wenn es sich als gute Nachricht präsentiert.
Eine solche gute Nachricht erreicht uns ausgerechnet aus dem Kernlandkreis der „Detmolder Erklärungen 1+2“, diesen infamen Dokumenten des besinnungslosen „Immer-weiter-so“ aus dem Jahre 2014 und 2015, unterzeichnet von den lippischen Landräten Heuwinkel und Lehmann und den Fraktionen der SPD, CDU, FDP, Freien Wählern und der IHK Lippe. Also genau von den Akteuren die sich jetzt für den „Klimapakt Lippe“ stark machen, der einen „Masterplan“ für „100% Klimaschutz“ und Lippe als „Vorbildkommune“ erarbeiten soll.

In den „Detmolder Erklärungen 1+2“, die ganz NRW als „Europäischen Metropolraum Nordrhein-Westfalen“ verstanden wissen wollen [1], sträubt sich OWL, und allen voran der Landkreis Lippe, vehement gegen die löbliche Zielsetzung der Landesregierung NRW die jährliche Flächenneuversiegelung zu reduzieren. Nicht zu stoppen wohlgemerkt, sondern nur zu reduzieren. Die Landesregierung möchte nämlich vernünftigerweise, dass neue Gewerbeparks und dergleichen auf bereits landschaftlich ruinierte Flächen, z.B. im Ruhrgebiet, gebaut werden. OWL dagegen möchte neue Gewerbeparks auf gewissermaßen jungfräuliche Ackerböden bauen.
Und so soll die Vernichtungsspur der Zersiedlung weiter gen Osten ziehen, bis „naturnahe“ Landschaften eines Tages nur noch der Stoff für Märchenbücher sind. Während man sich in Deutschland gerne für den Erhalt von Regenwäldern und  Biosphären in aller Welt engagiert, gerät der Schutz von Naturlandschaften im eigenen Land schnell unter den Verdacht des Hochverrats an der industriellen „Jobmaschine“.

Beruf Weltmeister - Neue Straßen und Gewerbeparks für 100% Klimaschutz?

Die Weltmeister der Zersiedelung und Landschaftszerstörung, die für uns Multiplexkinos auf dem Acker zwischen Lage und Detmold bauen, möchten also gerne weiter Umgehungsstraßen und Gewerbeparks in NOCH abgelegeneren Gebieten bauen, wie z.B. in Belle bei Horn-Bad Meinberg, und ganz nebenbei natürlich, neben dem Exportweltmeistertitel, auch noch den Titel Klimaschutzweltmeister und Weltmeister für Kirchturmpolitik im Wappen führen. Aber wo Weltmeister sind, da sind auch Verlierer, vor allem wenn der Export auf der Ausbeutung natürlicher Ressourcen der Verliererländer beruht. Soja aus dem Amazonas geht in die Mägen deutscher Schweine und Kühe, deren Fleisch und Milch dann nach China und Russland exportiert wird, oder werden sollte. Das ist absurd genug. Aber wenn dann die Nachfrage in China einbricht dann gibt es auch hier plötzlich Verlierer, die sofort in den Klagemodus wechseln, um für den selbst verursachten Schaden entschädigt zu werden. Exportweltmeister als Opfer.

100% Wachstumsideologie für 100% Klimaschutz?

Vorbildfunktion kann man dem Kreis Lippe in jedem Fall bei seiner Quadrierung attestieren. Hier soll das Unmögliche möglich werden. „Die Zeichen stehen auf Wachstum“ Tönt es aus dem Wirtschaftshofberichterstattungsblatt der LZ „Menschen, Macher, Märkte“ und von überall her.
Wir schaffen das!
95% CO2-Reduktion bis 2050 trotz Wirtschaftswachstum. Wir schaffen das! Energiebedarf  bis 2050 halbieren? Wir schaffen das!
Weihnachten und Ostern an denselben Tagen? Wir schaffen das!
Volltrunken ohne Rausch? Wir schaffen das!
Wachstum, Wachstum, Wachstum ohne Umweltzertörung? Wir schaffen das!
Exportweltmeister ohne Verlierer? Wir schaffen das!
Klimaschutz trotz immer neuer Straßen? Wir schaffen das!
Nur WIE, dafür bleiben sie bisher jede plausible Antwort schuldig. Das dickste zu bohrende Brett ist bisher vor den Köpfen der verantwortlichen Politiker und „Wirtschaftskapitäne“.

„Suffiziente“ Mobilität für den Kreis Lippe?

Besonders aufhorchen lässt beim „Klimapakt Lippe“ die Stellenausschreibung für einen „Mobilitätsmanager“, in der es heißt: „Das Aufgabengebiet umfasst u.a.“ … „Entwicklung einer Strategie für den Wandel zur suffizienten Mobilität im ländlichen Raum“ www.kreis-lippe.de/media/custom/2001_6640_1.PDF?1461240422

Suffizienz“ ist ein fester und viel diskutierter Begriff im ökologischen Diskurs und galt für politische Wachstumsideologen und IHK-Funktionäre bisher als Teufelszeug weltfremder Verzichtsprediger. Umso erstaunlicher ist es nun diesen Begriff aus dem Land der „Detmolder Erklärung 1&2“ zu hören, für dessen politische Vertreter Wirtschaftswachstum bisher  den Stellenwert einer unhinterfragbaren Religion hatte. Wir können nur hoffen, dass der Begriff nicht die gleiche traurige Karriere macht wie der schöne und sinnhafte Begriff „Nachhaltigkeit“. Für die Politiker in Lippe und dem Rest von Deutschland hat vor allem eines „nachhaltig“ zu sein: das Wirtschaftswachstum…

Denn schon die kleinste Übung für eine Verkehrswende in Lippe wird jedenfalls vom Landtagsabgeordneten Dennis Mälzer, als glatte Unmöglichkeit betrachtet: die Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecke nach Barntrup (und in letzter Instanz auch nach Hameln). Zudem ist die Nutzung des ÖPNV in Lippe ein Luxus, den sich nur wenige leisten können, schon gar nicht die sozial Schwächsten. Zum Vergleich: Der Regio-Verkehrsverbund Freiburg deckt eine größere Fläche ab, als Lippe, Bielefeld und der Kreis Herford zusammengenommen. Trotzdem kostet die übertragbare Monatskarte für das Gesamtnetz nur €47,30 www.rvf.de/Fahrkarten.php . Für das „6er Teilnetz-Abo“, das einen ähnlichen Bereich abdeckt, bezahlt der Lipper dagegen satte128 Euro im Monat, also fast das Dreifache! Wie man mit so einer Preispolitik 95% CO2 reduzieren möchte bleibt bisher das Geheimnis der Zauberer zu Lippe.

Biolandbau - unverzichtbar für den Klimaschutz. Verzichtbar für lippische Bauern?

Dass ausgerechnet der Kreis Lippe Vorbild für Deutschland werden soll, ist neben dem ungebremsten und von offizieller Seite bisher geförderten Verkehrswachstum vor allem auch in der Landwirtschaft pikant. Während die ökologisch bewirtschafteten Flächen in Gesamtdeutschland gerade einmal 6,5% betragen, sind es in Lippe noch einmal deutlich weniger, nämlich 4%, was die Schlagzeile der LZ bestätigt, die lautet: Lippische Bauern verschlafen Trend zu Bioprodukten. Lippe als Vorbild? Vorbildliche Landkreise finden sich ganz woanders, z.B. in Dahme-Spreewald.

Stattdessen stimmt die große Mehrheit der Export- und Pestizidlandwirte lieber in das allgemeine Wehklagen über die selbst verschuldet „Milchkrise“ ein, die ein Resultat des Export und Massenwahns ist. Während Bio-Bauern auf stabile Preise setzen können, verursachen die jammernden Massenproduzenten DAS Bauernsterben und den Preisverfall, den sie selbst verursachen. Es wird dann gerne behauptet, dass die Kunden die höheren Preise nicht bezahlen wollen, was aber leicht zu entkräften ist, da in Deutschland wesentlich mehr Biolebensmittel konsumiert, als produziert werden. So wird billiges Fleisch exportiert und teure Biolebensmittel importiert. Alles für die Ideologie einer industriellen Landwirtschaft.

Wir werden Euch beim Wort nehmen!

Auf der Website des Klimapaktes Lippe heißt es: „Wenn schon die Großen nichts tun, warum soll ich dann etwas unternehmen?“ Diese oder ähnliche Meinungen kennen Sie bestimmt. Gerade dieses Denken macht Klimaschutz so schwierig. Wenn niemand richtig anfangen will, kann es auch keinen Erfolg geben. Klimaschutz fängt bei dem persönlichen Engagement eines jeden Einzelnen an.“
OK, aktive Bürger und Initiativen für mehr Nachhaltigkeit in Lippe haben längst angefangen! Doch bisher wurden sie von einer exporthörigen und wachstumsideologischen Politik im Kreis Lippe ausgebremst, ignoriert und belächelt.
Deshalb hier eine Liste mit Maßnahmen die dringend anzugehen sind und für die engagierte Bürger sich zum Teil schon lange Zeit einsetzen:

  • Wiederinbetriebnahme und Elektrifizierung der Bahnstrecke nach Barntrup (und später weiter nach Hameln.) Die Schließung dieser Bahn und vor allem die Entwidmung zwischen Barntrup und Hameln,war von Anfang an ein Skandal!
  • Unterstützung der solidarischen und ökologischen Landwirtschaft und ihrer regionalen Vermarktung in Lippe
  • Sofortiger Stopp aller Umgehungsstraßenprojekte in ganz Lippe. Immer neue Straßen schaffen immer mehr Verkehr! („Induzierter Verkehr“) Weiterbildung über das Phänomen „induzierter Verkehr“ für alle lippischen Verkehrsausschüsse.
  • Stattdessen: drastische Reduzierung der Monatskartenpreise für den ÖPNV (siehe Beispiel in der vergleichbaren Region Freiburg).
  • Erhebliche Verbesserung und Förderung der Fahrradinfrastruktur. Pedelec statt Auto! Die beste „Elektromobilität“ sind Pedelecs gefolgt von Eisenbahnen.
  • Stringente Maßnahmen zur Müllvermeidung. Schluss mit „Müll to go“! Alle reden von weniger Müll, doch es wird immer mehr produziert. Kapsel-Kaffee, Coffe to go usw. usw.

Was bedeuten 95% weniger CO2 Emissionen?

Man kann sich vieles wünschen, aber nicht alles wird wahr. Das gilt auch für angestrebte Klimaziele, vor allem dann, wenn in der Allgemeinheit so wenig Bereitschaft für ihre Umsetzung zu finden ist. An dieser Stelle soll abschließend deutlich gemacht werden, was das eigentlich bedeutet: 95% weniger CO2 Emissionen.

Eine so drastische Reduzierung ist nur mit einer grundlegenden Abkehr von unseren gegenwärtigen Lebensgewohnheiten zu erreichen. Es bedeutet z.B., dass nicht nur ALLE Verkehrsmittel fast ohne Emissionen auskommen müssen, sondern auch, dass ihre Herstellung zu 95% ohne CO2 Emissionen bewerkstelligt werden muss! Und das gilt auch für alle anderen Produkte, wobei die Förderung der Rohstoffe in die Rechnung mit einbezogen werden muss. Man erkennt schnell wie viele Wunder in 34 Jahren (bis 2050) geschehen müssen, um diese Ziele zu erreichen und dass Umweltgerechtigkeit, in einem der reichsten Länder der Welt, ohne Verzicht keine Realität werden wird. Verzicht gilt aber geradezu als Unwort, selbst für Wohlmeinende. Wenn man aber nur ein wenig reflektiert, dann wir einem schnell klar: Nicht jeder Verzicht ist ein Verlust! Ich verzichte gerne auf Lärm und Dreck von Autos, vor allem als Fußgänger und Radfahrer, aber auch als Anwohner ehemals schöner Hauptstraßen. Ich verzichte gerne auf Plastik, dass auch in unserer Lippischen Heimat auf Schritt und Tritt in Wald und Flur allgegenwärtig ist. Ich Verzichte gerne auf Krankheiten, die durch Bewegungsmangel hervorgerufen werden. Ich verzichte gern auf ein Auto, wenn ich mit (e)Fahrrad und ÖPNV gut und günstig durch Lippe reisen kann.

Frank Möller

[1] „Es ist daher richtig und konsequent, den Metropolraum auf das gesamte Land auszuweiten.“ (Detmolder Erklärung 2, Seite3)

Links:
Detmolder Erklärung 1
www.detmold.ihk.de/datei/doc/6878
Detmolder Erklärung 2
www.wir-in-roedinghausen.de/rat/2015/12_2015/Detmolder_Erklaerung_II.pdf
„Detmolder Erklärung II“ übt massiv Kritik am Landesentwicklungsplan
Mit lauter Stimme gegen Düsseldorf
www.nw.de/lokal/kreis_lippe/detmold/detmold./20654242_Detmolder-Erklaerung-II-uebt-massiv-Kritik-am-Landesentwicklungsplan.html
Lippische Bauern verschlafen Trend zu Bioprodukten
www.lz.de/lippe/kreis_lippe/20800621_Lippische-Bauern-verschlafen-Trend-zu-Bioprodukten.html

 


 

Lippe im Wandel – Politik erstarrt

Von Frank Möller

Während immer mehr lippische Bürger für ein „Lippe im Wandel“ arbeiten, scheint die lippische Partei-Politik endgültig zu erstarren. Mit ur-alten Rezepten versucht man die auch schon nicht mehr ganz neuen Herausforderungen der Post-Wachstums-Ära zu verdrängen. Ganz nach dem Motto „drink mer noch a Dröpche“… . Man sollte Rats- und Kreistagssitzungen in die Senne verlegen, wo es genug Sand für die vielen Hohl- und Holzköpfe gibt, um dieselben, vor den zu bewältigenden Problemen, dort hinein zu stecken.
Hier für alle jene, die es bisher nicht begriffen haben: ewiges Wachstum in geschlossenen Systemen (z.B. Planet Erde) ist unmöglich. Wer etwas anderes behauptet, ist nicht qualifiziert irgendetwas zu regieren, und könnte genauso gut behaupten eine Maß Bier passe in ein Schnapsglas.

Und noch etwas, das seit längerem begriffen sein darf: Der Kapitalismus schafft keine Arbeitsplätze, sondern ist beständig darum bemüht sie abzuschaffen. Rationalisierung hat er sich selbst zur Pflicht gemacht. Börsenkurse steigen wenn Menschen entlassen werden. Deshalb gibt es immer weniger Landwirte, immer weniger Arbeiter und immer weniger Jobs, zumindest global gesehen. Deutschland kompensiert diesen Trend, ganz egoistisch für sich, indem es als „Exportweltmeister“ immer noch mehr produziert, damit wir und die Welt immer noch-noch mehr konsumieren können. Das kann die Welt nur, weil sie ihre Ressourcen billig (an uns) verscherbelt und damit ultimativ ihre und unsere Lebensgrundlagen zerstört.

Diese Zusammenhänge sind nicht schwer zu verstehen, wenn man nur mal kurz innehält und sich darauf besinnt wo man herkommt und was uns alle am Leben erhält. Dann kann man für sich entscheiden, dass es einem egal ist und dass der Rest der Welt zur Hölle fahren soll.
Ich allerdings habe keine Lust mehr mich von Egoisten regieren zu lassen, denen die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder Wurscht ist. Ich habe sie gestrichen satt. Fort mit ihnen!

Und was beschließen unsere Egoisten in Lippe so alles? Mehr Straßen gegen den Verkehr, mehr Dämme gegen den Regen, mehr Flächenversiegelung gegen die „Arbeitslosigkeit“, mehr Sägen gegen die lästigen Bäume, mehr Kinos auf dem Acker gegen die Verödung der Innenstädte, mehr Parkplätze gegen den besseren Menschenverstand usw. Antworten von Gestern auf die Probleme von Heute und Morgen. Statt Verkehr zu vermeiden wird Verkehr verlagert und somit vermehrt. Statt Erosion und Bodenverdichtung zu stoppen und umzukehren werden Dämme gebaut, immer mehr Flächen versiegelt und Landwirtschaft intensiviert. Und die Spitzenleistung unserer regionalen Polit-Elite? Die „Detmolder Erklärung“. Ein historisches Dokument der Verantwortungslosigkeit.

Die Regierenden wollen offenbar weder nachdenken noch vordenken, sondern nur regieren - und auf Sonntagsreden schwadronieren. Dort erzählen sie dann, was die Vordenker und Nachdenker gerne hören. In den Ausschüssen, Ratssitzungen und Parlamenten geht es dann weiter wie gehabt, sodass man unwillkürlich an die letzten Jahre der DDR erinnert wird. Ein System, in seinen Routinen erstarrt, sieht sich als das unendliche Maß der Dinge. Und wenn es scheitert, dann waren die Anderen Schuld.

Von Nachhaltigkeit wird, vor allem auch in der Politik, gerne geschwätzt. Auf politische Entscheidungen, die notwendig sind damit die Bürger nachhaltige Lebensstile überhaupt realisieren können, ohne ins soziale Abseits zu geraten, warten wir vergebens. Solange in der Politik „Motorisierter Individualverkehr“ (MIV) vor ÖPNV, „Bio“-Diesel vor Bio-Lebensmittel und Lebensstandard vor Lebensqualität geht, bleibt der einzelne Mensch, der die Veränderung (vor)leben will ein Freak, während die politische Freak-Show unserer vergreisenden Stadträte immer groteskere Züge annimmt.

 

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